Lebenswenden

Das Jahr 2014 war für mich (wie für viele andere auch) eine große Herausforderung. Neben meiner 2,5 jährigen Tochter und meinem 20-Stunden Job war ich auch als Fotografin unterwegs. Blauäugig, naiv und unerfahren war ich der Meinung, dass ich das leicht alles nebeneinander schaffe. Hmmm... Jeder der weiß, was es heißt Hochzeiten zu fotografieren und nebenbei eine Homepage zu erstellen und zu verwalten, verschiedenste Social Media Kanäle zu betreuen (und natürlich regelmäßig Blogs zu verfassen) wird jetzt schmunzeln und sich fragen, wie ich mir das eigentlich vorgestellt habe... Diese Frage stellte ich mir selbst auch sehr, sehr oft - meistens um Mitternacht, wenn meine Augen brannten und ich eigentlich nur noch ins Bett wollte.

Fotograf zu sein, heißt nicht 8 Stunden bei einer Hochzeit zu sein, die Musik zu genießen, gut zu Essen und mit vollem Hochzeitstorten-Magen heim zu fahren, nein, es heißt auch stundenlang Fotos auszusortieren, zu bearbeiten und abgabefertig zu machen. Es bedeutet auch viele Emails zu beantworten, Angebote zu verfassen, Auftragsbestätigungen zu senden (eine sehr schöne Arbeit), sich mit Brautpaaren zu Vorgesprächen treffen (Lieblingsarbeit!), Zahlungseingänge zu prüfen (auch sehr schön) oder Fotoalben zu erstellen. Um sich weiter zu entwickeln und um am Ball zu bleiben, ist es unbedingt notwendig, sich ständig fortzubilden, auf Workshops zu gehen, sich bei Webinaren anzumelden, die Blogs der "großen" Fotografen zu lesen und sich stundenlang Youtube-Tutorials anzusehen.

Das alles mache ich LIEBEND gerne, nur hätte ein Tag im Jahr 2014 48 Stunden gebraucht um das alles zu schaffen. Dem war nicht so und deshalb war ich im Herbst so müde, dass ich kaum noch wusste, wie ich alles unter einen Hut bringen sollte. Es war an der Zeit etwas zu ändern, nur ich war noch nicht bereit eine Entscheidung zu treffen. Zu unvorstellbar schien es mir, meinen so sicheren Büro-Job aufzugeben. Immerhin war ich schon 12 Jahre bei der Firma, kannte mich überall aus und verstand mich super mit allen Kollegen. Wie das so ist mit guten Weinen, herrlichem Käse und wichtigen Entscheidungen: Dinge müssen reifen. Erst im Jänner 2015 konnte ich mich nach zahllosen wachen Nächten aufraffen endlich den nächsten Schritt zu gehen und meine Arbeit zu kündigen. Ja, ich habs getan! Ich stürze mich jetzt voller Elan, Motivation und Freude in meine Selbstständigkeit und darf mich seit 1.4.2015 als hauptberufliche Fotografin bezeichnen.

Es fühlt sich für mich etwas eigenartig an einen Blog mit Fotos nur von mir zu machen, zu diesem Anlass finde ich es aber passend. Wer meine Seite verfolgt, weiß, dass ich vor kurzem mit drei lieben Kolleginnen (Katina Fridrik Fotografie, Carolin Anne Fotografie, Sandra Gehmair Photography) einen speziellen Shoot im Hotel am Domplatz in Linz hatte. Diese Bilder sind dabei entstanden. Vielen Dank dafür! Ihr seid alle spitze und ich bin froh, dass wir nicht nur Kolleginnen, sondern auch Freunde sind!

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